Eine Mutter bestätigt in ihrem Brief die Kritik der VWG-Fraktion zum Desaster am Berufskolleg Technik

Die Mutter eines betroffenen Sohnes, der am ersten Schultag vom Berufskolleg Technik in Moers erfuhr, dort nicht sein technisches Vollabitur machen zu können, schrieb folgenden Brief an die VWG-Kreistagsfraktion:

Sehr geehrter Herr Kuster,

mit Interesse habe ich den Bericht zu obigem Thema gelesen und möchte Ihnen mitteilen, dass es für uns als Betroffene ein noch riesigeres Desaster war.

Mein Sohn ist einer von den 20 jungen Menschen, die am 1. Schultag im Berufskolleg erfahren mussten, dass dieser Bildungsgang nicht stattfindet!

Um ca. 11.30 Uhr erhielt ich von meinem Sohn eine SMS, dass ich ihn gleich abholen könnte, wir viel bereden müssten, denn der Bildungsgang kann nicht stattfinden. Ich weiß nicht ob Sie sich vorstellen können wie ich mich in diesem Moment gefühlt habe. Mein einziger Gedanke war – und jetzt?

Nach dem ganzen Ablauf den ich auch in meinen angefügten Schreiben geschildert habe, hatten wir keinen Zweifel am Start des „Technischen Gymnasiums“, so dass wir meinen Sohn natürlich auch an keiner anderen Schule angemeldet hatten.

Die Berufskollegs Wesel und Geldern, die den Schülern am 1. Schultag als Alternative genannt wurden, standen für uns auf Grund des Fahrwegs vorher schon nicht zur Debatte. Den 2-jährigen Bildungsgang Elektrotechnik, der an diesem Tag auch noch als Alternative genannt wurde, wollte mein Sohn auch nicht besuchen, denn er hatte sich für einen Bildungsgang mit Vollabitur entschieden.

Das Berufskolleg hat den Schülern angeboten am nächsten Tag um 8 Uhr zu einem Beratungsgespräch zu kommen. Der nächste Tag war für mich einfach zu spät, bis dahin wollte und konnte ich nicht untätig sein und warten, schließlich ging es hier um die weitere Schullaufbahn meines Sohnes!Zum Glück hatte ich mir an diesem Tag Urlaub genommen, denn so konnten wir sofort reagieren. Da wir in Moers-Repelen wohnen rief ich die Gesamtschule und das Gymnasium in Rheinkamp an, erzählte von unserem Problem. Beide Schulleiter waren mehr als erstaunt über meine Geschichte.

In der Gesamtschule bekamen wir auch erst für den nächsten Tag einen Termin, der Oberstufenkoordinator des Gymnasium Rheinkamp bot uns an sofort vorbei zu kommen um ein Gespräch zu führen.

Mein Sohn entschied sich nach dem Gespräch das Gymnasium zu besuchen, so dass er am nächsten Tag sofort einsteigen konnte.

Da wir uns natürlich auch nicht mit der Kurswahl beschäftigt hatten, ist mein Sohn ins „kalte Wasser“ gesprungen und hat die Kurse einfach nach „Lieblingsfächer“ gewählt, seine Wahl geht in den naturwissenschaftlichen-mathematischen Bereich.

Ich hoffe einfach nur das alles gut geht, denn eigentlich sah seine schulische Laufbahnplanung ja ganz anders aus!

Ich habe den Schulleiter des Berufskollegs angeschrieben, falls es Sie interessiert habe ich das Schreiben mal angefügt, das Schreiben an unseren „Landrat“ habe ich ebenfalls angefügt, dieses gleiche Schreiben habe ich auch an die Bezirksregierung Düsseldorf und an unsere Schulministerin geschickt.

Bis heute hat sich nur der Schulleiter des Berufskollegs bei mir gemeldet und sich für die Unannehmlichkeiten entschuldigt. Die anderen Herrschaften haben sich noch nicht gerührt!

Ich bin heute noch fassungslos über dieses Geschehen und frage mich wer für dieses Desaster verantwortlich ist, aber wahrscheinlich schiebt es der eine wieder auf den anderen, wie es ja heute üblich ist.

Mit freundlichen Grüßen

Kerstin W.
(Name und Anschrift sind der VWG-Fraktion bekannt)