Offene Antwort auf Offenen Brief der SPD

Martin Kuster, Stellvertretender Vorsitzender der FDP/FWG-Kreistagsfraktion, reagiert auf einen Offenen Brief der SPD-Kreistagsfraktion vom 28. April 2020. In diesem fordert die SPD, zumindest in den kommenden Monaten nicht mehr zur politischen Normalität zurückzukehren und Kreistagssitzungen ausfallen zu lassen, obwohl sich die Situation in Bezug auf die Coronakrise deutlich entspannt hat. Auf diese Forderung antwortet Martin Kuster mit folgendem Offenen Brief an Gerd Drüten, dem Vorsitzenden der SPD-Kreistagsfraktion:

Lieber Gerd,

zwar ist dein gestriger Offener Brief im Namen der SPD-Kreistagsfraktion explizit an die Vorsitzenden aller übrigen Kreistagsfraktionen gerichtet, dennoch möchte auch ich Dir aus den folgenden Gründen antworten:

Zum einen fühle ich mich als Stellvertretender Vorsitzender der FDP/FWG-Kreistagsfraktion von Deinem Brief ebenfalls persönlich angesprochen, zum anderen habe ich noch sehr gut die vehemente Kritik der Voerder SPD an meine öffentlich geäußerte Empfehlung an Bürgermeister Dirk Haarmann in Erinnerung, die Ende März stattgefundene Voerder Ratssitzung aufgrund des Höhepunkts der Coronakrise auf die Zeit nach den Osterferien zu vertagen.

Vor ziemlich genau einem Monat stiegen die Infektionszahlen auch im Kreisgebiet deutlich und kontinuierlich an, im Kreis Wesel gab es sogar Schwierigkeiten beim Angebot von Coronatests, und die Politik vereinbarte sich auf einen bundesweit gültigen Shut-Down, dessen Erfolg zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar war. Dennoch rief Bürgermeister Dirk Haarmann genau zu diesem Zeitpunkt den Stadtrat ein und ließ im Eilverfahren ohne reelle Möglichkeit der Beratung, geschweige denn öffentlichen Debatte, über 20 Tagesordnungspunkte – darunter den Haushaltsentwurf – verabschieden. Aus nahezu den identischen Gründen, die dich zu diesem Offenen Brief motivierten, machte ich als Voerder Bürgermeisterkandidat von FDP und WGV mein persönliches Unverständnis über diese Sitzung öffentlich. Ich zitiere die Gründe aus deinem Offenen Brief, die nahezu wortgleich in meinem öffentlichen Statement zur Tagung des Stadtrates zu finden waren:

  • „Wir stehen als politisch gewählte kommunale Vertreter*innen in besonderer Verantwortung und haben eine Vorbildfunktion.“
  • „Keiner hat Verständnis dafür, wenn überall […] die Risiken minimiert werden und die Kreispolitik sich und andere unnötigen Gefahren aussetzt.“
  • „Der Blick auf die Altersstruktur unserer 66 Kreistagsmitglieder zeigt zudem, dass der größte Teil schon altersbedingt zur Corona-Risikogruppe gehört.“

Trotz dieser Argumente ließ sich der von der SPD auch für die anstehende Wahl nominierte Voerder Bürgermeister nicht davon abhalten, den Stadtrat während des Shut-Downs tagen zu lassen – und das sogar im Ratssaal und nicht in einer alternativen Räumlichkeit, die den Infektionsschutz und gleichzeitig eine angemessene Beteiligungsmöglichkeit aller Ratsmitglieder sichergestellt hätte.

Stattdessen musste ich als Bürgermeisterkandidat von der SPD – also die gleiche Partei, in dessem Namen du nun diesen Offenen Brief formuliert hast – harsche Kritik einstecken. Die heftigste Kritik ist noch immer auf der Homepage der Voerder SPD-Jugend zu finden: „Auffallen um jeden Preis, so könnte man Kusters Verhalten beschreiben, ist ja schließlich Wahlkampf!“

Hier meine persönlichen Fragen an Dich: Wo war deine öffentliche Unterstützung für meine Position, wo war deine Kritik an den haltlosen SPD-Vorwürfen? Bis heute habe ich von Dir kein entsprechendes Statement wahrgenommen, obwohl du laut Zeitungsberichten auch für die nächste Wahlperiode für unsere gemeinsame Stadt Voerde für den Kreistag kandidierst?

Nun zu Deiner im Offenen Brief und noch schärfer gegenüber der Lokalpresse geäußerten Kritik am Anliegen der Mehrheitskooperation im Kreistag aus CDU, Bündnis90/Die Grünen und FDP/FWG, im Falle eines weiterhin positiven Verlaufs der Neuinfektionen zur politischen Normalität zurückzukehren:

Konkret kritisierst Du insbesondere die Beauftragung der Kooperation an die Verwaltung, die kommende, am 25. Juni (!!!) regulär angesetzte Kreistagssitzung in üblicher Form, jedoch in geeigneter Räumlichkeit stattfinden zu lassen.

Die von Dir oben aufgeführten Gründe galten in der Tat zum Zeitpunkt der Voerder Ratssitzung, sind aber nun nahezu völlig obsolet geworden, weil aktuell im Vergleich zum März/April eine komplett andere Situation vorliegt:

  • Ein im Vergleich deutlicher Rückgang der Neuinfektionen
  • Aus diesem Grunde (auch mit Befürwortung der SPD!) bereits erfolgte Lockerungen z. B. im Bildungswesen, bei der Kinderbetreuung und im Einzelhandel
  • Eine erheblich bessere Informations- und Versorgungslage, die inzwischen einen gezielten Schutz von Menschen vor Neuinfektionen möglich macht
  • Eine lange Zeit der Vorbereitungsmöglichkeit für die Verwaltung, um eine arbeitsfähige und gleichzeitig sichere Tagung aller Kreistagsmitglieder zu ermöglichen.

Äußerst befremdlich finde ich im übrigen Deine Kritik, dass eine Kreistagssitzung „in einem externen Großsaal […] zusätzliche Kosten erzeugen würde.“ Eine solche Äußerung erwarte ich nicht vom Fraktionssprecher einer demokratischen Partei!

Richtig war, die ursprünglich am 26. März regulär geplante Kreistagssitzung aufgrund des Höhepunkts der Coronakrise ausfallen zu lassen und unaufschiebbare Beschlüsse ausnahmsweise durch die Fraktionsvorsitzenden per Dringlichkeit zu fassen, um die Handlungsfähigkeit der Verwaltung sicherzustellen. Hier war die Kreispolitik in der Tat erheblich vorbildlicher als die Voerder Stadtpolitik.

Aber jetzt hat eine neue Phase begonnen: Es gilt nun, unter Wahrung aller Vorsichtsmaßnahmen schnellstmöglich zur von unserer bewährten Verfassung vorgegebenen demokratischen Normalität zurückzukehren – und dazu gehören auch Kreistagssitzungen. Somit haben die Kreistagsfraktionen nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, von der Verwaltung ihre Tagungen einzufordern, wenn es die Situation erlaubt. Und die Situation erlaubt es nach dem gegenwärtigen Stand.

Darum bitte ich dich eindringlich, als Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion das Anliegen der Kooperation im Kreistag aktiv mit zu unterstützen.

Stillstand am Berufskolleg Dinslaken

Die Rheinische Post Dinslaken berichtet am 7. Januar 2020 (Auszüge):

Vor Jahren wurden die Weichen für die Zentralisierung des Berufskollegs Dinslaken gestellt. Ausgangspunkt war eine 2015 vorgelegte Machbarkeitsstudie. Im März 2018 fällte der Kreistag einen entsprechenden Beschluss: Die Bildungseinrichtung, die an der Wiesenstraße sowie an der Konrad-Adenauer-Straße zu finden ist, sollte in der Innenstadt zentralisiert werden. Doch bei dem Vorhaben kommen die beiden Akteure, Stadt und Kreis, nicht so recht weiter. Immer wieder, so schildern es Politiker, komme es zu Verzögerungen. Deutliche Kritik an dem Landrat und dem Dinslakener Bürgermeister üben Frank Berger (CDU), Hubert Kück (Grüne) und Rainer Mull (FDP/VWG Kreistagsfraktion). (…)

Seit 2015 werde nicht in den alten Bestand investiert, weil ja die Pläne klar sind, dass an der Wiesenstraße Veränderungen vorgenommen werden sollen. Schüler und Lehrer müssen mit dem desolaten Zustand länger leben als gedacht, so Frank Berger. Das Geld sei kein Argument, kein Grund, warum man nicht weiterkomme.

Aus Sicht der drei Politiker liegt es an der Vierfachturnhalle. Für den dringend benötigten Neubau ist bislang kein Standort gefunden worden, obwohl schon klar sei, dass dafür das Hamco-Gelände in Frage kommt. Und Veränderungen an der Wiesenstraße können nur erfolgen, wenn die Frage der Turnhalle geklärt sei. Es könne nicht sein, dass hierfür bislang keine Lösung gefunden worden sei, dass es Müller und Heidinger nicht gelingt, den Knoten durchzuschlagen. (…)

Kreis-Immobilien: Kritik an Landrat

Die Rheinische Post Kreis Wesel berichtet am 29. September 2017 (Auszug):

Scharf kritisieren die FDP und die VWG im Kreis Wesel die Zustände der Immobilienwirtschaft des Kreises. Sie erinnerten an „alte Planwirtschaft in der DDR“, teilte Rainer Mull, Fraktionsvorsitzender der FDP/VWG-Fraktion im Kreis mit. „Die Kreishausfassade wird immer noch nicht repariert, weil die Ausschreibung so angelegt war, dass hier keiner diesen Auftrag annehmen will. Das Parkdeck am Kreishaus zerfällt seit Jahren und es gibt erst jetzt einen ersten Plan. (…)

Lesen Sie hier den vollständigen Artikel:
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/wesel/immobilien-fdp-vwg-im-kreis-uebt-kritik-an-landrat-aid-1.7112693

Kreisumlage sinkt weiter

Ein weiterer politischer Erfolg der Kooperation von CDU, Grüne und FDP/VWG im Kreistag Wesel: Gegen die Stimmen von SPD, Linke und Landrat setzte eine deutliche Kreistagsmehrheit einen ausgeglichenen Haushalt mit einem Kreisumlagesatz von nur noch 41,9 Prozent durch. Zudem wurde mithilfe von Vorschlägen der beauftragten GPA ein Sparpaket geschnürt, das in den nächsten Jahren für die Kommunen und damit für die Bürgerinnen und Bürger weitere Entlastungen bringen wird.

Lesen Sie dazu die Artikel von NRZ und Rheinische Post online:

http://www.nrz.de/region/niederrhein/kreisumlage-sinkt-auf-41-9-prozent-id210109381.html

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/wesel/kreis-beschliesst-etat-mit-umlage-von-419-prozent-aid-1.6725820

Einspar-Anträge der Kooperation

Die Rheinische Post Kreis Wesel berichtet am 3. März 2017 (Auszug):

Im vergangenen Jahr war dem Mehrheitsbündnis im Weseler Kreistag vorgeworfen worden, es habe seine Anträge zum Haushalt zu spät publik gemacht. Das könne diesmal nicht der Fall sein, sagte Heinz-Peter Kamps (CDU) gestern, als er mit den Kooperationspartnern Hubert Kück (Grüne) und Heinz Dams (FDP/VWG) in Wesel Ergebnisse der Beschäftigung mit dem GPA-Gutachten vorstellte. Die Gemeindeprüfungsanstalt war bekanntlich vom Bündnis beauftragt worden, Sparpotenziale zu identifizieren, um die Kreisumlage und damit die Kosten für die 13 Kommunen gering zu halten. Während beispielsweise die SPD das Gutachten für überflüssig hält, hat sich die Ausgabe von 200.000 Euro aus Sicht des Bündnisses bereits rentiert.

Der Landrat selbst hat Anteil daran. Denn die Kreisverwaltung hat laut Bündnis auf Basis des Gutachtens 500.000 Euro als Entlastung in die Planung für 2017 eingearbeitet. Weitere gut 280.000 Euro Ersparnis sollen durch Anträge der Kooperation zustandekommen. Wie mehrfach berichtet, sollen längerfristig gar Ausgaben von drei bis 4,5 Millionen Euro jährlich entbehrlich sein. (…)

Lesen Sie den vollständigen Artikel hier:
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/wesel/kreistags-mehrheit-hofft-auf-mitarbeit-des-landrats-aid-1.6649439