>> Verzeihen und nicht verzeihen

Die Rheinische Post Wesel kommentiert den Kreistagsbeschluss, auf Basis eines geheimen Gekungels von CDU, SPD und Landrat Herrn Giesen in den Vorstand der NIAG zu schicken (Auszug):

Die Personalrochade im Kreishaus wäre fast zum Geheimkommando geworden. Eigentlich ist es wie immer: In Personalfragen wird gekungelt. Wer gestern noch für Offenheit war, ist es heute plötzlich nicht mehr, wenn eigene politische Interessen berührt sind. Das Manöver im Kreistag erschließt sich nicht so recht. Welchen Sinn hat es, wenn Kämmerer Giesen, der in Saft und Kraft ist, zur Niag wechselt, und damit eine Lücke im Kreishaus reißt? Dass der Landrat nicht abgeneigt war, glauben wir gern. Der König im Kreishaus wollte seine Personalhoheit durchsetzen. (…)

Der Giesen-Nachfolger wird öffentlich per Ausschreibung gesucht. Dennoch gibt es eine politische Trennungslinie. Die kleinen Fraktionen Grüne, FDP und VWG hätten Giesen lieber behalten bzw. die Niag-Stelle ausgeschrieben. SPD und CDU sind auf anderer Linie. (…)

Kreis schickt Giesen zur NIAG

Die Rheinische Post berichtet am 13. Dezember 2013 (Auszüge):

Was vor einer Woche im Kreisausschuss unter keinen Umständen öffentlich beraten werden durfte, war gestern im Kreistag Gegenstand eines politischen Schaulaufens. Denn nachdem die RP die Hinterzimmerpolitik rund um die Top-Personalie ans Licht geholt hatte, gab es keinen Grund für Geheimhaltung: Kämmerer Peter Giesen wechselt in den Vorstand des Verkehrsunternehmens Niag. Seine Stelle bei der Kreisverwaltung wird ausgeschrieben. Über die Auswahl des Nachfolgers entscheidet ein Gremium, an dem alle Fraktionen beteiligt werden. (…) Die Grünen blieben bei ihrem Antrag, die mit dem Ausscheiden von Hans-Joachim Berg freiwerdende Niag-Stelle auszuschreiben. FDP und VWG schlossen sich an. Das reichte nicht.
In Abwesenheit Giesens, der den Saal verlassen hatte, ging es dann um seine Person. (…) Martin Kuster (VWG) führte als Enthaltungsgrund an, dass Vergleichsmöglichkeiten fehlten. So kam es „einstimmig mit Enthaltungen“ zum Beschluss, den Kämmerer zur Niag zu schicken.

>> NIAG: Personen-Nahverkehr kann optimiert werden <<

Die Rheinische Post Niederrhein berichtet am 18. Juli 2012:

Bei einem Besuch von Politikern in Moers hat der Prokurist des Verkehrsbetriebs NIAG, Christian Kleinenhammann, von Optimierungsbedarf beim Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) gesprochen. Weitgehend kostendeckend wirtschafte die NIAG dank ihrer Logistiksparte (NIAG-Eisenbahn, Rheinhafen Orsoy). Im Hinblick auf die Logistik warb Kleinenhammann für eine intensive Kooperation des Rheinhafens Orsoy mit der neuen Gesellschaft für die Niederrheinhäfen. Zu Gast in Moers waren die Kreistagsfraktion der Vereinigten Wählergemeinschaften (VWG) und die Unabhängige Wählergemeinschaft Moers (UWG), um sich über die Dienstleistungen und die aktuelle Situation der Niederrheinischen Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft NIAG zu informieren. Sie erfuhren unter anderem, dass rund 750 Mitarbeiter bei dem Unternehmen beschäftigt sind, die alle nach Verdi-Tarifen bezahlt würden. Zudem stellt die NIAG rund 37 Ausbildungsplätze zur Verfügung.

>> VWG testet Taxi-Löhne <<

Rheinische Post Kreis Wesel berichtet am 3. Dezember 2011:

Mit einem offenen Brief hat sich Martin Kuster (Vereinigte Wählergemeinschaften) an die Taxi-Unternehmen im Kreis Wesel gewandt. Die VWG wollen herausfinden, wer sich an den Mindestlohn von 6,50 Euro hält, und diese Betriebe dann auch mit einer Auszeichnung belohnen. Der Taxiverband habe dies in der Fachausschusssitzung garantiert, doch seien die VWG skeptisch, so Kuster. Mitglieder der VWG-Fraktion hätten von Taxifahrern in einem persönlichen Gespräch gegenteilige Auskünfte erhalten. „Uns liegen Aussagen vor, dass angeblich auch im Kreis Wesel Stundenlöhne für Taxifahrer von teilweise sogar unter sechs Euro gezahlt werden“, sagte Kuster. Nun gebe es die Möglichkeit, durch Offenlegung der Lohnbuchhaltung oder Ermöglichung einer anonymen Befragung der Fahrer die ausgelobte Auszeichnung zu erhalten.

>> Sozialticket: 29,90 als Einstieg <<

Die Rheinische Post Kreis Wesel berichtet am 14. Oktober 2011 (Auszug):Sozialticket-Initiative protestiert für ihr Anliegen

Kreis hält an Fahrplan für ÖPNV-Vergünstigung fest, Grüne und VWG sehen darin eine Basis für preiswertere Lösungen. – Etat: Kämmerer erwartet weniger Vermögensverzehr, aber Mehrausgaben im Jugendamtshaushalt.

Vor dem Weseler Kreishaus hielt gestern eine Demo-Straßenbahn der Initiative „Sozialticket Niederrhein jetzt!“. Mit dem selbstgebastelten Zug untermauerte sie ihre Bürgeranregung nach einem deutlich günstigeren Monatsfahrschein und kreisweiter Gültigkeit. In der Fragestunde zu Beginn der Kreisausschuss-Sitzung fand Sprecher Roman Reisch (Attac) dann auch Gehör, die Anregung später aber keine Mehrheit. Die Signale stehen weiter auf 29,90 Euro im Monat mit begrenzter Reichweite auf ein bis zwei Kommunen.

Der Vorschlag der Verwaltung wurde breit getragen. Nur Heinz Dams (FDP) stimmte dagegen. Hubert Kück (Grüne) stellte sich hinter die Forderung der Initiative und bezeichnete die 29,90 Euro als „Basis“. Daran wolle man weiterarbeiten. „Das kann nur ein Einstieg sein“, sagte auch Martin Kuster (VWG), dessen 15-Euro-Modell für Moers zuvor abgelehnt worden war. (…)