Die NRZ Kreis Wesel berichtet am 30. Dezember 2009
Die deutliche Erhöhung der Kreisumlage um 5.05 Prozentpunkte sei leider unvermeidbar. Dafür verantwortlich sind aus Sicht der VWG von außen auf den Kreis einwirkende Faktoren. Vor allem sei die „unsoziale Finanz- und Wirtschaftspolitik der schwarz-gelben Landes- und Bundesregierung“, so Fraktionsvorsitzender Martin Kuster. Poltitiker von CDU und FDP würden tatenlos zuschauen, wie durch steigende Sozialausgaben menschliche Arbeit in Deutschland immer teurer werde, kritisiert er. Zudem delegieren Land und Bund immer mehr Aufgaben auf die Kommunen, ohne dabei für einen angemessenen finanziellen Ausgleich zu sorgen.
Wirkungsloser Tropfen
Der Kreis dürfte darauf aber nicht mit einem sozialen Kahlschlag durch drastische Kürzungen bei den sogenannten „freiwilligen Leistungen“ reagieren, betont Kuster. „Beim Kreis Wesel wäre das angesichts von 95 Prozent Pflichtaufgaben finanziell gesehen ohnehin nur ein wirkungsloser Tropfen auf dem heißen Stein“, fügt er hinzu. Und: „Die freiwilligen Leistungen für Jugend, Familie, Kultur und Nachhaltigkeit sind im völlig angemessenen Rahmen unverzichtbar.“ Weil der Kämmerer glaubt, durch eine „freiwillige Haushaltssicherung“ sparen zu können, erwartet die VWG-Fraktion von ihm schon jetzt im Rahmen der Haushaltsberatungen konkrete Sparvorschläge, über die dann politisch beraten werden könne.
Die hiesigen Land- und Bundestagsabgeordeten fordern die Kreistagsmitglieder der Wählergemeinschaft auf, sich „endliche vehement gegen die kommunalfeindliche“ Politik zu stemmen und sich für die Einhaltung des Konnexitätsprinzips einzusetzen, anstatt bloß fromme Reden zu verbreiten.