In einer gemeinsamen Presseerklärung fordert die Kooperation aus CDU, Grüne und FDP/FWG im Kreistag unter anderem eine deutliche Beschleunigung der geplanten Zentralisierung des Berufskollegs Dinslaken:
„Berufliche Bildung braucht eine gute und solide Basis. In den Betrieben. Genauso aber auch im schulischen Bereich. Und deshalb sagt das Dreierbündnis im Kreistag Wesel aus CDU, Bündnis90/ Die Grünen sowie FDP/FWG ganz deutlich Ja zum Bau des Berufskollegs Dinslaken – allerdings nicht so, wie ihn die von Landrat Dr. Ansgar Müller (SPD) geleitete Verwaltung zum Kreistag vorschlägt. „Wir fordern deutlich mehr Tempo bei der Verwirklichung der Pläne“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Frank Berger: „Die jungen Menschen brauchen so schnell wie möglich bessere Bildungsbedingungen, und nicht erst in zwölf Jahren. Außerdem würde eine kürzere Bauzeit bares Geld sparen“.
Müssten die drei Kooperationspartner das von der Kreisverwaltung vorgelegte Schulkonzept mit Noten bewerten, käme ein deutliches „Versetzung gefährdet“ heraus: „Zu langsam. Zu teuer“ – kritisiert Frank Berger und erinnert an die lange Geschichte: Im April 2014 hatte der Kreisausschuss die Verwaltung beauftragt, eine Zentralisierung des Berufskollegs Dinslaken zu prüfen. Knapp ein Jahr später wurde die Zusammenlegung an der Wiesenstraße beschlossen, 2018 diese Entscheidung noch einmal bestätigt. Mittlerweile hat der Projektentwickler gewechselt. Aus dessen Analyse machte die Verwaltung einen niederschmetternden Beschlussvorschlag: Der Neubau an der Wiesenstraße soll nun 142 Millionen Euro kosten und damit satte 100 Millionen Euro mehr als erwartet. Und als Einzugstermin wird jetzt das Jahr 2032 genannt. Grünen-Fraktionssprecher Hubert Kück: „Man könnte es jetzt völlig unverständlich finden, dass man diese zwölf Jahre braucht – findet hier allerdings schnell das tatsächliche Problem: Landrat Dr. Müller hat bei der Organisation der Verwaltung spektakulär versagt“.
Seit mehreren Jahren fordert die CDU ebenso wie ihre Kooperationspartner Bündnis 90/ Die Grünen und FDP/FWG als politische Mehrheit den bisherigen Verwaltungschef dazu auf, die Bauverwaltung durch Umschichtung seines Personal so zu stärken, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit schaffen können. „Dr. Müller hat den Willen der Politik beharrlich ignoriert – und nun stehen wir vor dem Scherbenhaufen, den er mit seiner Verweigerungshaltung angerichtet hat“, so das bittere Fazit Kücks. Auch für Rainer Mull, Fraktionsvorsitzender von FDP/FWG, ist klar: „Die Verwaltung muss eine andere Zeitplanung mit anderen Akteuren vorlegen.“ Sprich: Im Zweifel muss die Verwaltung die Steuerung in andere Hände geben, um mit Hilfe externer Fachleute das Projekt Berufskolleg Dinslaken schneller zu verwirklichen. So bekämen die Schülerinnen und Schüler früher bessere Ausbildungsmöglichkeiten. Und das sogar noch deutlich preiswerter: Ein großer Teil der Kostenexplosion ist nämlich durch die kalkulierte Baupreissteigerung von jährlich fünf Prozent verursacht. Wird das Berufskolleg Dinslaken also früher bezogen, erspart das dem Kreis somit pro Jahr einen Millionenbetrag.“